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Landkreis Bamberg: Bildungsbüro unterstützt Digitalisierung an Schulen

Um die Digitalisierung an den Schulen weiter voranzutreiben, hat das Bayerische Ministerium für Unterricht und Kultus die Schulen aufgefordert, bis Ende des Schuljahrs 2018/19 Medienkonzepte zu entwickeln, in denen sie ihre Schulentwicklungsprozesse in diesem Bereich systematisieren. Jede Schule sollte mit einer Bestandsaufnahme beginnen, die sowohl den Ist-Stand der Ausstattung und des Nutzungsverhaltens als auch die zukünftigen Bedarfe an Technik und Weiterbildung umfasst. Im Landkreis Bamberg wurden die Schulen bei dieser Aufgabe tatkräftig vom Bildungsbüro unterstützt.

Einige Schulen in der Region Bamberg hatten bereits seit längerem ein eigenes Medienkonzept, andere - vor allem die kleineren Grund- und Mittelschulen - standen noch ganz am Anfang. Dies zeigte sich in mehreren Gesprächen mit Lehrkräften und Schulleitungen. An diesem Punkt setzte das Bildungsbüro an und erarbeitete auf Basis der Empfehlungen des ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) sowie in enger Abstimmung mit den Staatlichen Schulämtern von Stadt und Landkreis Bamberg einen Online-Fragebogen, der die Bestands- und Bedarfsfeststellung vereinheitlichte.

Online-Lehrerbefragung - Einsatz digitaler Medien und Bedarfsermittlung

Ein eigens eingerichteter Arbeitskreis mit Vertreterinnen und Vertretern der Medienkonzeptteams verschiedener Schulen, des medienpädagogisch-informationstechnischen Beraters (MiB) für die Grund- und Mittelschulen sowie der Staatlichen Schulämter und des Bildungsbüros setzte eigene inhaltliche Schwerpunkte für die Befragung. Alle 885 Lehrkräfte sowie Referendarinnen und Referendare der Schulen im Landkreis hatten von Juli bis September 2018 die Gelegenheit zur Teilnahme, rund 31 Prozent von ihnen nutzten dieses Angebot.

Schon im Oktober 2018 erhielt jede Schule ihre individuelle Auswertung. Da diese Befragung für den Landkreis gleichzeitig einen Themenbereich des Bildungsmonitorings abdeckt, der in keiner amtlichen Statistik auftaucht, erstellte das Bildungsbüro außerdem einen Gesamtbericht zur Situation der Digitalisierung an Schulen. Somit bekamen die Schulen ohne eigenen Aufwand Daten und Ergebnisse an die Hand, zum Beispiel über den Einsatz digitaler Geräte im Unterricht oder die Einstellung der Lehrkräfte dazu. Diese Informationen dienten ihnen als Basis für die jeweilige Arbeit am Medienkonzept. Das Landratsamt und interessierte Bildungsakteure gewannen zusätzlich einen generellen Eindruck vom Status Quo in Sachen Digitalisierung in der Region. Schule digital.

Von der Datenanalyse zur Handlungsempfehlung

Die Schulen, vor allem aber auch die Sachaufwandsträger, darunter auch die Stadt Bamberg, wollten nach der Vorstellung der Ergebnisse zur Befragung wissen, wie es weitergeht und auf welcher Basis sie über Neuanschaffungen entscheiden sollen. In einem kleinen Kreis, bestehend aus den Bildungsbüros von Stadt und Landkreis, den Staatlichen Schulämtern, den Beauftragten für Digitalisierung an Schulen sowie dem Fachbereich Schulen im Landkreis, entstand die Idee, im Rahmen einer Messe Antworten auf die vielen Fragen zu erhalten. Die Messe sollte informieren, aber auch zum Austausch untereinander anregen. Aus diesem Grund organisierte das Bildungsbüro federführend eine Digitalisierungsmesse, für die der bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo die Schirmherrschaft übernahm. Sie fand an der Grundschule und der Mittelschule Burgebrach statt, die hinsichtlich Konzept und Ausstattung schon sehr weit im Prozess der Digitalisierung vorangeschritten sind und insofern hervorragende Praxisbeispiele darstellen.

Digitalisierungsmesse am 15. März 2019 mit 250 Gästen

Insgesamt 16 Messeprogrammpunkte boten zahlreiche Best-Practice-Beispiele, angefangen vom gut funktionierenden Konzept einer digitalen Klassenzimmerausstattung über Schulserver-Lösungen, WLAN-Infrastruktur, iPad- und Laptopklassen bis hin zu Programmieransätzen ab dem Grundschulalter. Viele dieser Themen hatten sich auch in der Befragung als besonders relevant herausgestellt. Die Messestände wurden von Expertinnen und Experten, unter anderem von der Universität Bamberg, und Lehrkräften aus der Region vorgestellt und den Interessierten erklärt. Auch einige Burgebracher Schülerinnen und Schüler selbst zeigten, wie man kreativ und künstlerisch die digitalen Werkzeuge nutzen kann.

Vertreterinnen und Vertreter nahezu jeder Schule aus der Bildungsregion von Stadt und Landkreis Bamberg besuchten die Messe, waren sehr angetan und nahmen Anregungen mit, um das Angebot in ihrer eigenen Einrichtung zu verbessern. Eine eröffnende Podiumsdiskussion zur digitalen Bildung an Bayerns Schulen, unter anderem mit Kultusstaatssekretärin Anna Stolz, Landrat Johann Kalb und den politischen Spitzen der Region, sowie ein ansprechendes Rahmenprogramm rundeten die Veranstaltung ab.

Fazit: Zielgerichtete Medienkonzepte durch Kooperation von Bildungsakteuren

Dem Planungsaufwand im Vorfeld stand ein großer Nutzen im Hinblick auf Austausch und Vernetzung der Schulen der Region sowie der umfassenden Information über Möglichkeiten der Schulentwicklung gegenüber. Rückblickend kann der Landkreis Bamberg ein solches Veranstaltungsformat jeder Kommune nur empfehlen. Die Vernetzung und enge Zusammenarbeit von Sachaufwandsträgern, Schulamt, Schulen und dem Bildungsbüro hat sich bewährt. Es zeigte sich auch, wie aus der Kombination von Datenbasierung und Bildungsmanagement ein direkter Mehrwert für die Betroffenen erwachsen kann: Aufgezeigte Bedarfe aus der Lehrerbefragung führten zu thematischen Messeständen, bei denen sich alle - angefangen von Schulleitungen und Lehrkräften bis hin zum Bürgermeister oder der Schulverwaltung - informieren und Anregungen für die eigene Arbeit oder die Ausstattung der eigenen Schule mitnehmen konnten.

Die Schulen konnten so in erster Linie zielgerichteter die eigenen Medienkonzepte entwickeln und hinsichtlich ihrer Ausstattungswünsche die jeweiligen Sachaufwandsträger gleich mit ins Boot holen. Seitdem haben viele Schulen neue Geräte angeschafft - auf einer fundierten Entscheidungsbasis. Ohne Messe wäre das in dieser Form nicht möglich gewesen.

Im Nachgang wandten sich Vertreterinnen und Vertreter der beruflichen Schulen an das Bildungsbüro mit der Bitte, eine ähnliche Veranstaltung auch für ihren Bereich zu organisieren. Hier wäre dann weniger das Medienkonzept im Fokus, sondern verstärkt die teils viel spezifischere Technik.


Weitere Informationen:
 

Bildungsbüro im Landkreis Bamberg:
www.landkreis-bamberg.de/Bildungsbüro

Ansprechperson:
Dr. Christian Lorenz
Fachbereichsleiter - Bildungsmanager und Projektleiter